Michelle- Lehrerin/ Engel in der Wüste

 

Michelle ist Grundschullehrerin in dem keleine Örtchen Escalante, Utah. Sie kommt aus Wisconsin- bezeichnet sich als Großstadtmädchen und ist seit 10 Jahren mit David verheiratet, der vier  Kinder hier großgezogen hat. Auch er ist nicht aus dieser Gegend hier. Er kommt aus Connecticut, und beide sind bekennende Nichtmormonen. Michelle hat eine sehr süße, weibliche Ausstrahlung, sie ist rund- ihr ganzer Körper ist weich, kurvig und herzlich. Sie begrüßt mich mit einem Riesenhug. Aber irgendwie bleibt sie hinter ihrem Mann versteckt an diesem Abend. Ich komme nicht wirklich an sie heran, weil der Mann die ganze Zeit redet.

Ich erfahre, dass sie in diesem kleine Örtchen Escalante immer Außenseiter bleiben- nicht im schlechten Sinne. Die Menschen hier sind in 4-5 Generationen Mormonen und pflegen ihr konservatives und recht starres Weltbild, indem sie sich jeglichen Erneuerungen widersetzen, so wehrte sich beispielsweise Quinn- der Cowboy sehr lange gegen den Verkauf von seiner Viehzucht, da seine Herde im heutigen Nationalpark weidete.

Michelle lehrte zunächst an der Bryce Schule im anderen Tal. Heute unterrichtet sie die 1. Und 2. Klasse in Escalante. Sie liebt ihre Kinder und findet dieses Alter am süßesten und ist stolz darauf, dass die Escalante Elementary School sehr gut bei den Vergleichstests abgeschnitten hat, obwohl in dieser Gegend traditionell eher schlechter gebildete Leute leben- nur mit Highschool Abschluss. Das Einkommen hier ist auch eher niedrig.

Sie erzählt, dass sie sich nach ihrer Ankunft sehr an diese Einsamkeit gewöhnen musste. Sie war entsetzt, dass sie nicht wirklich Auswahl zum Essengehen hatte. Alles ist hier in der Zeit der Vorsaison geschlossen. Auch die National Parks sind ausgestorben. Sie sagt:“ Ich tauschte nach und nach meine Highheel in Sneekers und Hiking boots ein. Aber zumindest sehen wir den Milkyway in der Nacht.“ In der Tat, der Sternenhimmel ist überwältigend und wir warten nicht lange auf Sternschnuppen.

Die Gespräche dominiert ihr Mann, ein liberal, differenziert denkender ehemaliger Förster- David war früher in leitender Position in einer staatlichen übergeordneten Organisation und kann unendlich viel über Försterei in dieser Gegend sprechen. Bei dieser kargen Vegetation- Försterei? O Ja, 1-2 Stunden entfernt gibt es eine fruchtbare Bergregion. Die würde er mir sehr gerne zeigen.

Ich vereinbare: Wir holen Michelle am frühen Morgen bei ihr zu Hause ab. Sie würde dann mit dem Auto in die Schule fahren und dort in der halben Stunde Vorbereitungszeit die eintrudelnden Kinder begrüßen. Die Überlandbusse bringen die Kinder aus den anderen Orten und werden von Michelle im Klassenzimmer begrüßt!

Ich überrede sie zu einem kleinen Ausflug in die staubigen Hügel hinter der Schule. Sie denkt, das passt zu ihrem Unterrichtsinhalt: „Wüste.“

Am Nachmittag würden wir sie abholen und zu der Bank und zu den Einkäufen begleiten. Sie wird dann hoffentlich jemanden treffen in dieser ausgestorbenen Kleinstadt.

Michelles selbst ernannte Aufgabe ist es, den Mormonenkindern ein moderneres und emanzipierteres Weltbild zu geben. Sie hat fast das Gefühl einer Mission, für diese Kinder die weite Welt der vielen Möglichkeiten herbeizuholen.

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